Währung im osmanischen Reich

Die Osmanen waren eine Dynastie, die ihren Ursprung in den Weiten Zentralasiens hatten und später nach Kleinasien einwanderten. Das osmanische Reich war eines der letzten großen, Weltreichen, bis ab etwa der Mitte des 19. Jahrhunderts der Niedergang begann.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem türkischen Unabhängigkeitskrieg wurde von der größten Ethnie des osmanischen Reiches, den Türken, eine Republik gegründet. Doch spulen wird die Zeit ein bisschen zurück.

Wie sah eigentlich das Wirtschaftssystem innerhalb des osmanischen Reiches aus und mit welcher Währung wurde bezahlt? Dies soll im Folgenden erörtert werden und dabei eine Einteilung in die verschiedenen Epochen stattfinden.

900er-Silber als erste Währung

Als erstmals die Frage aufkam, wie man den florierenden Handel innerhalb der Reichsgrenzen abrechnen sollte, entschied man sich im Hause des osmanischen Sultans für ein altbewährtes Metall: Silber. Eingeführt unter Orhan dem I., entwickelte sich die Münze Akce schnell zur Leitwährung des osmanischen Reiches.

Geprägt wurde die Münze ab dem 14. Jahrhundert aus Silber mit einem Feingehalt von 900 und wog dabei 1,2 Gramm. Die steigende Nachfrage nach Silber bei zugleich geringerem Angebot hatte im Laufe der Jahrhunderte die Folge, dass auch das Gewicht der Akce immer weniger wurde. Späte Prägungen haben dann auch nur noch einen Durchmesser von 13 statt 18 Millimetern.

Die Umstellung von Akce zu Kurus

Mit zunehmender Stärke der europäischen Staaten schwand zugleich auch der Einfluss des Osmanischen Reiches. Wichtige Regionen mussten aufgegeben wurden. Dies hatte auch Folgen auf die Währung. Die Silbermünzen Akce wurden durch den sogenannten Kurus ersetzt.

Dieser wiederum entsprach 40 Para und wurde in Einheiten von 5 bis 5000 ausgegeben. Wie in der damaligen Zeit üblich war auch der Kurus an ein Edelmetall gebunden, in diesem konkreten Fall an den Kurs des Silber. Abgeschafft wurde die Anbindung Ende des 19. Jahrhunderts.

Die osmanische Lira - bis heute die Währung der Türkei

Die letzte Währungsumstellung symbolisiert zugleich auch den Beginn eines neuen Zeitalters für das Osmanische Reich respektive die Türkei. Mit der Lira erhielt das Land zugleich auch die Währung, die noch heute gilt.

Wichtigster Unterschied zwischen den Münzen vor und nach Gründung der Republik ist, dass diese heute ausschließlich den Staatsgründer Mustafa Kemal zeigen, während in der osmanischen Epoche von 1884 bis 1922 noch die Sultane zu sehen waren.

Im Laufe der Jahrzehnte zeigte sich schnell, dass der Kurs der Lira alles andere als stabil war. Besonders während und nach Ende des Ersten Weltkriegs musste die Währung ordentlich Federn lassen.

Währung in der Türkei und Währungsrechner