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Währungen frühe Neuzeit

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Der unter Karl dem Großen geschaffene und größtenteils einheitliche Währungsraum zersplitterte ab dem 10. Jahrhundert in immer kleiner werdende Währungsgebiete. Ab dem 14. Jahrhundert versuchte man dieser Entwicklung entgegenzuwirken und die kleinteiligen Strukturen durch größere Währungsgebiete zu ersetzen.

In den meisten Ländern wurde der Silberstandard als offizielle Währung eingeführt. Die Goldmünzen hingegen dienten im Allgemeinen nur zur Bezahlung von Luxusgütern oder als Handelsmünzen.

Für den alltäglichen Zahlungsverkehr kamen sowohl vollwertige Kurantmünzen als auch unterwertige Scheidemünzen zur Anwendung.

Einer der neuen Großsilbermünzen, die den veränderten wirtschaftlichen Bedürfnissen der frühen Neuzeit Rechnung trugen, war der sogenannte Guldiner. Erstmals wurde dieser im Jahr 1486 in der Grafschaft Tirol geprägt.

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts setzte sich der aus dem böhmischen Joachimsthal stammende Begriff "Taler" (oder auch "Thaler") für den Guldiner durch. Allerdings zeichnete sich hier inpunkto Münzgewicht ein deutliches Nord-Süd-Gefälle ab.

So wog der im Norden weit verbreitete "Reichstaler" 22 Gramm, während der im Süden verwendete "Konventionstaler" 29 Gramm auf die Waage brachte.

Durch den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1618, kam es sowohl im deutschen als auch im habsburgischen Reich zur einer drastischen Münzverschlechterung und Geldkrise. Diese dauerte bis etwa 1623 an und wird als sogenannte "Kipper- und Wipperzeit" bezeichnet.

Um 1750 begannen Österreich und das Königreich Bayern einen einheitlichen Münzfuß (Münzgewicht) festzulegen, dem sich später einige mittel- und norddeutsche Länder anschlossen. Aus diesem Konvent ging 1753 der Konventionstaler hervor.

Die Konventierung der unterschiedlichen Nominale wurde dadurch erheblich vereinfacht. 1 Konventionstaler entsprach 90 Kreuzer; 1 Gulden war 2/3 Konventionstaler wert und für einen 1/3 Reichstaler erhielt man einen 1/4 Konventionstaler.

Aber dennoch herrschte bis zur napoleonischen Zeit in vielen deutschen Staaten eine ungebrochene Währungsvielfalt vor. Insbesondere im süddeutschen Raum existierten verschiedene Münzarten.

Zum einen waren dies der niederländische Kronentaler und zum anderen der Konventionstaler sowie der französische Ecus. Erst mit Beginn der Industrialisierung und dem Zusammenschluss der einzelnen deutschen Staaten zum "Deutschen Zollverein", entwickelte sich auch eine Vereinheitlichung des deutschen Münzwesens.

Im Münchener Münzvertrag von 1837 vereinbarten die unterzeichnenden Länder Baden, Bayern, Frankfurt, Hessen-Darmstadt, Nassau und Württemberg die Prägung von Guldenmünzen mit gleichem Maß und Gewicht. Diesem Vertrag traten später weitere süddeutsche Kleinstaaten sowie die sächsischen Herzogtümer bei.

Die endgültige Vereinigung der norddeutschen "Talerländer" und der süddeutschen "Guldenländer" erfolgte in Dresden am 30. 7. 1838.

Damit war auch gleichzeitig der Grundstein der ersten einheitlichen Reichswährung von 1871 gelegt worden, der "Deutschen Mark".

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